Sanft zu sich selbst sein, wenn es ungemütlich wird
An manchen Tagen können wir keinen klaren Gedanken fassen. Wir fühlen uns deprimiert, alleine, ungeliebt. Die ganze Welt scheint sich gegen uns zu verschwören und wir haben nicht einmal Kraft uns dagegen aufzulehnen. Unser Körper ist müde und der Geist träge. Positive Affirmationen verpuffen im Nichts. Ohne es tatsächlich genau zu wissen, wage ich jetzt einfach zu sagen, es geht uns allen dann und wann so.
Es sind dies oft die Tage, an denen wir etwas Vergangenes verarbeiten oder uns auf etwas Zukünftiges vorbereiten. Nur, das ist uns meist nicht bewusst. Stattdessen fragen wir uns, was gerade nicht stimmt und schrauben uns, ohne es zu wollen, immer tiefer in die Misere. Vielleicht haben wir sogar gerade eine gute Zeit hinter uns und wir fallen daher so richtig tief. Was für ein Schlamassl. Natürlich wollen wir uns nicht so fühlen und können auch nicht verstehen, wo die plötzliche Veränderung herkommt. Oder wir können es zwar kognitiv erfassen, immerhin wissen wir, dass unser Körper hin und wieder auch wirklich Ruhe benötigt, aber dieses ungemütliche Gefühl im Kopf macht uns trotzdem heftig zu schaffen. Und wenn es nicht mit einem speziellen Ereignis einhergeht, tun wir uns auch wirklich schwer es zu benennen. Wenn uns also jemand fragt, was los ist, können wir es daher meist nicht in Worte fassen. Es ist ok. Das von einem Freund zu hören, tut einfach nur gut. Mehr braucht es manchmal gar nicht.
Einfach sein dürfen
Es ist unser Verstand, der immer für alles eine Erklärung möchte, alles einsortieren muss und Kategorien braucht. Unser Herz ist da anders gestrickt. Es braucht einfach ein bisschen Zuwendung und das Gefühl, so sein zu dürfen, ohne genau zu wissen warum. Selbst wenn wir gut mit unserem Herzen verbunden sind, kann es an solchen Tagen ziemlich mühsam sein. Wir sind nämlich gefordert, uns die Zuwendung in diesen Momenten selbst zu geben, weil entweder niemand sonst da ist oder weil wir sonst niemanden an uns heran lassen. Spüren wir die Verbindung zu unserem Herzen aber nicht, wird es an solchen Tagen richtig anstrengend. Wir können förmlich zusehen, wie unser Herz in der Versenkung verschwindet und der Blick auf ein dunkles Loch zurückbleibt. Wie also kommen wir dann durch den Tag oder durch die Woche?
Verstehen, was los ist
Zunächst dürfen wir, denke ich, die Erwartung loslassen, dass wir immer gut drauf sein müssen. Diese Einsicht hilft ein bisschen. Eventuell schaffen wir es sogar, einen größeren Bezug herzustellen. Vielleicht haben wir uns in den vergangenen Tagen oder Wochen mit alten Themen befasst und unser System bearbeitet die Erkenntnisse und Erlebnisse gerade, so dass einfach keine Kapazität für einen normalen Alltag gegeben ist. Oder wir haben über die Maßen Schönes erfahren, so dass unser Innerstes einfach ein bisschen Zeit braucht, alles zu integrieren. Oder aber es gibt in uns drinnen etwas, das Beachtung braucht, etwas das wir gut abschotten können, wenn wir fit sind, das uns aber einholt, wenn wir müde sind und die Kraft nicht aufrecht erhalten können. Was es auch ist, unsere Intuition wird es wissen. Wenn Kopf und Herz eine Pause brauchen, ist sie trotzdem immer da. Und vielleicht hilft sie uns, über den Kopf zurück ins Herz zu kommen, indem wir zum Beispiel ein passendes Buch finden oder einen Artikel oder eine Dokumentation, die uns zum Nachdenken anregen und uns wieder sanfter zu uns selber werden lassen.
Klare Worte finden
An diesen Tagen ist es auf jeden Fall wichtig, dass wir zuerst für uns selbst da sind. Für andere können wir dann oft nicht zur Verfügung stehen oder zumindest nicht in dem Ausmaß, wie sonst. Auch das ist ok und wichtig. Wer es anders herum versucht hat, wird bereits festgestellt haben, dass weder die Menschen in unserer Umgebung davon profitieren, noch wir selber. Je besser wir die Verbindung zu unserem Herzen in diesen Zeiten halten können, desto eher werden wir aber zumindest das Gefühl verspüren, den wichtigsten Menschen in unserer Umgebung Bescheid geben zu wollen. Manchmal reicht einfach ein bisschen Ruhe, allein sein, ausrasten. Wir können das dann in klaren Worten ausdrücken ohne Unterton, ohne Beschuldigung. Jemand, der selbst gut mit sich und seinem eigenen Herzen verbunden ist, wird uns verstehen und uns vielleicht sogar helfen können. Einfach indem er oder sie sagt – es ist ok, ich bin da, wenn du mich brauchst. Und jemand, der selbst gerade die Verbindung zu sich selbst sucht, wird eventuell anders damit umgehen. Aber das können wir dann verstehen und verzeihen, weil wir im Grunde bereits selbst gut mit uns verbunden sind. Klingt wie ein Kreislauf. Ist es auch.
The good news is that the moment you decide that what you know is more important than what you have been taught to believe, you will have shifted gears in your quest for abundance. Success comes from within, not from without.
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