Wie geht es deinem Feld?
Bist du gerade dabei, dein Feld so richtig zu bearbeiten? Drehst und wendest du zur Zeit alles, was da brach vor dir gelegen ist? Oder hast du das Pflügen schon abgeschlossen und bist bereits beim Verfeinern der Brocken, hast bereits Samen gesät und sorgst nun für genügend Bewässerung?
Wo auch immer du dich im Prozess befindest, vielleicht hilft es dir, zu wissen, dass nicht in jeder Phase sofort das Ergebnis sichtbar ist, von dem du träumst. Mal angenommen, du möchtest Sonnenblumen auf deinem Feld pflanzen, dann ist es wichtig, dir die Arbeit gut einzuteilen. Du wirst die Erde vorbereiten, dafür sorgen, dass sie gut durchlüftet ist und entsprechend darauf achten, dass sie mit guten Nährstoffen angereichert ist. Eventuell hast du sogar bereits ein paar Mal probiert, Sonnenblumen zu pflanzen, aber sie wollten einfach nicht wachsen. Im Idealfall setzt du dich dann zuerst damit auseinander, wie gesund die Erde ist und fragst sie, was sie braucht. Nimm dir dafür Zeit, das ist wichtig.
Eins nach dem anderen
Zunächst wirst du die Erde grob auflockern, eine körperlich ziemlich anstrengende Sache. Danach wirst du eventuell feststellen, dass sich die großen Klumpen nicht so gut zum Bepflanzen eignen. Diese Erkenntnis kann ein bisschen frustrierend sein nach dem intensiven Arbeitseinsatz. Aber du wirst diese unhandlichen Brocken trotzdem nach und nach in kleinere Teile zerlegen und eine ideale Grundlage schaffen, damit sich die Sonnenblumenkerne in der Erde wohlfühlen. Vielleicht bist du nach so vielen Arbeitsschritten bereits etwas ungeduldig und wünscht dir eigentlich, die wunderschönen Blüten endlich zu sehen. Möglicherweise bist du auch einfach müde und brauchst eine Pause. Gönn sie dir. Die Sonnenblumen wissen schon selbst, was zu tun ist. Das Einzige, was sie von dir noch brauchen, sobald sie in der Erde sind, ist ausreichend Wasser und viel Liebe.
Dann kannst du bei ihnen sitzenbleiben und warten, bis sie aus dem Boden sprießen. Das ist durchaus sehr meditativ und es kann sehr beruhigend sein, einfach auf die Erde zu schauen. Meistens wenn wir auf etwas warten, kommt uns die Zeit allerdings ewig lang vor. Es ist dann kaum zu ertragen, dass die Realität noch nicht dem entspricht, was wir uns erwarten, wir hüpfen von einem Bein aufs andere und würden am liebsten nachsehen, ob sich unter der Erde schon etwas tut. Das kann für unseren Geist ein bisschen zermürbend sein und es braucht sehr viel innere Gelassenheit, in so einer Situation wirklich liebevoll und entspannt zu bleiben.
Deinem Wissen vertrauen
Wie wäre es also, wenn du dich einfach etwas Anderem zuwendest, bis sich die ersten Ergebnisse zeigen? Vielleicht möchtest du deinen Garten an einer anderen Stelle auch verschönern? Oder du interessierst dich eventuell für Permakultur und möchtest dich weiterbilden? Oder du brauchst einfach Ruhe, suchst dir ein Schattenplätzchen und hörst Musik?
Insbesondere wenn noch keine Veränderung sichtbar ist – die Erde sieht ja immer noch gleich aus wie vorher und noch ist nicht mal das winzigste Pflänzchen zu sehen – ist es hilfreich, dich daran zu erinnern, was genau du in die Erde gelegt hast. Deine Nachbarin wird dich vielleicht neugierig fragen, warum denn da nichts wächst, wo doch auf ihrer Seite bereits wunderbare Tulpen zu sehen sind. Anstatt dir bewusst zu machen, dass Tulpen und Sonnenblumen zu ganz unterschiedlichen Zeiten blühen und vor allem auch zu verschiedenen Zeiten ausgesät werden, fängst du vielleicht an zu grübeln, was denn da falsch läuft. Du denkst möglicherweise, ach, vermutlich hat sie Recht und da stimmt irgendetwas nicht. Vielleicht sollte ich das ganze Feld nochmal umpflügen und wieder von vorne beginnen. Dieser Gedanke ist dir womöglich viel näher, als die Tatsache, dass die Nachbarin nur aus ihrer eigenen Erfahrung heraus spricht und eventuell gar nicht weiß, wie sich Sonnenblumen entwickeln. Wenn du unsicher wirst, nimm einfach Kontakt zu jemandem auf, der sich mit Sonnenblumen auskennt, das wird dich beruhigen und entspannen.
Gut auf dein Feld achten
Wenn du dich dazu entschieden hast, den Sonnenblumen ihre Zeit zu geben, um in der Zwischenzeit etwas Anderes zu machen, ist es trotzdem wichtig, regelmäßig bei ihnen vorbeizuschauen. Du kannst dich jederzeit mit ihnen verbinden, mit ihnen reden, ihnen sagen, dass du dich auf sie freust. Die Pflanzen auf deinem Feld werden wunderbar gedeihen, weil du ihnen eine besonders liebevolle Umgebung schaffst. Vielleicht magst du auch schauen, was da außer Sonnenblumen sonst noch alles wächst. Nicht alles ist Unkraut, vielleicht sind es auch wertvolle Kräuter, die dein Körper gerade braucht.
Kannst du erkennen, dass dein Leben auch wie ein Feld ist, das du selbst bepflanzst? Wie gut bist du mit der Erde in Kontakt? Weißt du noch, was du gesät hast?