Rhythmus, Aktivität und Passivität
Die ersten Tage des Jahres sind für mich immer etwas Besonderes. Ich arbeite an diesen Tagen nicht. Seit vielen Jahren habe ich erkannt, dass ich dieses Nichtstun um diese Jahreszeit brauche. Während andere bereits voller Energie ins Neue starten und mit Elan an Projekte denken, bin ich in einer Atempause.
Es fühlt sich an, als hätte ich gerade ausgeatmet und befinde mich noch in dem Dazwischen. In dieser Stille, die vor dem nächsten Einatmen kommt. Eine Phase, die ich bewusst wahrnehme, der ich bewussten Raum gebe. Manchmal meldet sich dann eine Stimme und sagt so etwas wie, aber schau, die anderen atmen ja längst schon wieder, ich glaube, du musst auch einatmen. Aber mein Körper reagiert sofort und antwortet ganz ruhig, es ist alles gut, du weißt schon selbst, wann es Zeit ist einzuatmen, das kommt ganz von allein, in deinem eigenen Rhythmus. Und ja, so war das bisher immer, so ist es auch jetzt.
Langsam spüre ich die Energie des Einatmens wieder zurückkommen, noch nicht in aktiver Form, aber in dieser passiven Klarheit, in diesem Wissen, dass es nur so sein kann. Diese Ruhe schärft meinen Fokus. Sie klärt meinen Geist und gibt mir die Kraft, still zu sein. Sie gibt mir die Möglichkeit, auszuhalten, dass keine sichtbare Bewegung stattfindet. Sie schenkt mir die Erkenntnis, dass diese Stille keine Starre ist, sondern vielmehr ein gespannter Bogen, der dabei ist, den Pfeil klar und besonnen auf das Ziel auszurichten. Eine präzise Energie, wenn man so will, die ihre wahre Bedeutung erst entfalten kann, wenn ich sie lasse.
Den eigenen Rhythmus zu kennen, ist unglaublich hilfreich. Sich diesbezüglich nicht beirren zu lassen auch. Denn unsere aktiven und passiven Phasen sind individuell. Auch im Tagesablauf. Hast du für dich selbst bereits herausgefunden, wann du besonders produktiv bist und wann du lieber Pause machst? Geht es dir auch so, dass du in deinen aktiven Phasen dreimal so viel erledigen kannst, während du dich in deinen passiven Phasen abmühst, überhaupt irgendetwas fertigzubringen? Lebst du bereits nach deinem eigenen Rhythmus? Wenn ja, wie geht es dir dabei? Wenn nein, was macht es schwierig für dich? Wo gibt es Herausforderungen in Bezug auf Arbeit, Familie und Pflichten? Wie lässt sich diese Individualität in ein Unternehmen integrieren? Erlebst du sie anders, seit du selbstständig bist oder hat sich etwas verändert, seit du im Homeoffice arbeitest?
Einen wunderschönen Start ins neue Jahr für dich mit viel Gesundheit, Klarheit und Sanftheit!