Gleich ist es soweit ...

Desktop Publishing für Übersetzungsprojekte

Übersetzungen von Broschüren und Unterlagen im Indesign erfordern besondere Kenntnisse bei der Vor- und Nachbereitung der Grafikdateien. Meine längjährige Erfahrung im Projektmanagement einer renommierten Übersetzungsagentur und mein Know-How als diplomierte Übersetzerin sind die beste Basis, um Sie genau dabei zu unterstützen.

Vorbereitung

Die übersetzungkonforme Aufbereitung der Dateien umfasst mehrere Schritte. Unter anderem, wird geprüft, ob es im Text und in den Überschriften manuelle Zeilenumbrüche gibt. Diese Umbrüche führen in der Übersetzung dazu, dass Sinneinheiten nicht zusammen erfasst werden können. Sinneinheiten oder so genannte Segmente werden in gängigen Übersetzungstools, wie etwa Trados Studio üblicherweise anhand von manuellen Umbrüchen und Satzzeichen getrennt. Die Überschrift im unten angeführten Beispiel „Was uns verbindet“ würde in drei Segmente gesplittet werden. Warum ist dies nun problematisch im Übersetzungsworkflow? Segmente werden bilingual in einem Translation Memory (TM) gespeichert. Das ist eine Datenbank, in der eben diese Sinneinheiten abgelegt sind, so dass bei Nachfolgeprojekten wieder darauf zugegriffen werden kann. Der Einsatz eines Translation Memories sichert einerseits die Konsistenz von Übersetzungen und führt andererseits zu Einsparungen, da Wiederholungen und Übereinstimmungen aus Vorgängerprojekten meist rabattiert berechnet werden. Umso wichtiger ist es daher, dass diese Sinneinheiten auch korrekt abgespeichert werden. Da die Wortstellung aber nicht in jeder Sprache identisch ist und gerade bei Marketingprojekten oft auch frei und nicht Wort für Wort übersetzt werden kann, ist besonders darauf zu achten, dass eine Überschrift oder ein Satz als gesamte Einheit übersetzt und abgespeichert wird. In der Vorbereitung für die Übersetzung werden daher die manuellen Zeilenumbrüche entfernt.

Desktop Publishing
Beispiele DTP-Vorbereitung

Bei Texten auf der Montagefläche (Pasteboard) muss zunächst abgeklärt werden, ob diese übersetzt werden sollen. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Trados Studio und auch andere Übersetzungstools sämtliche sichtbaren Texte als zu übersetzende Segmente erkennen und somit zum Gesamtwortumfang hinzuzählen. Alle Texte, die nicht für die Übersetzung gedacht sind, müssen daher entweder vorher gelöscht oder als Bedingter Text (Conditional Text) formatiert und ausgeblendet werden. Bedingter Text, der ausgeblendet ist, wird von Trados Studio nicht in die zu übersetzende Datei übernommen und bleibt unverändert. In der Vorbereitung wird daher generell geprüft, ob Bedingter Text im Dokument vorhanden ist und abgeklärt, ob dieser übersetzt werden muss.

Weitere Punkte, die geprüft werden, sind Texte in nicht editierbaren Grafiken, die Verwendung von bedingten Trennstrichen oder die Größe der Textboxen in Referenz zum erwarteten Expansionsfaktor der Zielsprache, um nur einige zu nennen.

Nachbereitung

Der Vorteil einer Übersetzung direkt im Indesign-Format, liegt auf der Hand. Die Übersetzung erhalten Sie direkt im selben Format retour. Es fällt daher kein lästiges Copy+Paste der Texte an. Dennoch ist zu beachten, dass es auch im Indesign Nachbereitungsarbeiten gibt, für die Zeit eingeplant werden muss. Diese hält sich aber im Vergleich zu anderen Workflows meist in Grenzen und ist daher dem manuellen Kopieren von Texten vorzuziehen. Der Aufwand der Nachbereitung hängt stark davon ab, wie gut die Dokumente vor der Übersetzung geprüft und vorbereitet wurden und natürlich auch von der Sprachkombination. Übersetzungen ins Russische sind tendenziell um einiges länger, Übersetzungen ins Japanische fallen dagegen deutlich kürzer aus.

In der Nachbereitung ist zunächst wichtig zu prüfen, ob der gesamte Text angezeigt wird oder aufgrund der Expansion der Zielsprache abgeschnitten oder von Bildern überlappt wird. Idealerweise wird bereits vor Übersetzungsstart geklärt, an welchen Stellen des Layouts Flexibilität herrscht und wo kein Raum zur Veränderung besteht. Im besten Fall gibt es einen Styleguide, der diese Punkte abdeckt. Ziel ist, das Layout der Zielsprache so nahe wie möglich an die Ausgangssprache anzupassen. Je nach Sprache sind an manchen Stellen meist kleinere Adaptierungen notwendig. Einige Schriften unterstützen nicht alle Zeichensätze, es kann daher sein dass für manche Sprachen auf andere Schriftarten ausgewichen werden muss. Vor dem Druck ist ein DTP-Check der PDF-Datei durch eine Muttersprachlerin oder einen Muttersprachler der Zielsprache unbedingt durchzuführen. Hier sollte unter anderem besonderes Augenmerk auf Silbentrennung und korrekte Zeichendarstellung gelegt werden.

Fazit

Die professionelle Vorbereitung Ihrer Dateien sichert einen reibungslosen Ablauf während der Übersetzung. Viele Übersetzungsagenturen haben daher eigene Grafikabteilungen, die sämtliche Ausgangsdateien vor Start der Übersetzung eingehend prüfen. Je besser Ihre Dateien vorbereitet sind, desto weniger Aufwand wird für die Vor- und Nachbereitung Ihrer Dokumente anfallen.

Mein Angebot

Gerne unterstütze ich Sie bei der Vor- und Nachbereitung bestehender Dateien oder bereite neue Inhalte für Sie übersetzungskonform auf. Bei Bedarf übernehme ich auch gerne die Kommunikation mit Ihrer Übersetzungsagentur oder kann Ihnen einen geeigneten Kooperationspartner empfehlen.

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