Wir erleben diese Tage gerade alle sehr unterschiedlich. Manche haben richtig große Zukunftsängste, manche genießen einfach nur, dass sie weniger Leistungsdruck verspüren, andere freuen sich endlich Zeit zu haben für die Familie, wieder andere arbeiten gerade mehr als sonst, manche lernen gerade, was Einsamkeit bedeuten kann und wieder andere tüfteln bereits daran, neue Systeme zu erschaffen für ein Leben nach diesem Umbruch.

Je nachdem an welchem Punkt im Leben uns diese Krise erreicht hat, gehen wir natürlich auch anders damit um. In den ersten drei, vier Tagen sind wir noch sehr beschäftigt, diese neuen Umstände für uns zu sortieren, danach allerdings, wenn sich die Abläufe bis zu einem gewissen Grad normalisiert haben, gibt es aber wieder mehr Zeit, die Aufmerksamkeit woanders hinzulenken. Das ist der Punkt, an dem wir sehr gefordert sind, gut in uns hineinzuhorchen. Nutzen wir diese Zeit, um zu schauen, was die anderen machen? Vielleicht auch um einzuteilen, was davon gut oder schlecht ist? Diese Tendenz kennen wir von unserem bisherigen Alltag. Wir sind es gewohnt in Kategorien zu denken und auf alles, was nicht unserer Wahrheit entspricht, mit dem Finger zu zeigen.

In dem Moment, wo wir aber verstehen, wie verbunden wir alle miteinander sind, können wir aber auch erkennen, dass es vielleicht in dieser Situation etwas Anderes braucht. Weniger Kategorien, mehr miteinander. Wir können uns abholen, da wo wir gerade stehen. Wenn wir sehen, dass jemand aus Angst gerade überreagiert, können wir uns überlegen, was würden wir selbst in dieser Situation brauchen? Was würde uns gut tun, um Vertrauen zu fassen?

Die Herausforderungen sind vielfältig in dieser Zeit. Ich glaube aber, dass wir unsere neue Zukunft bereits vorbereitet haben und gemeinsam einen neuen Weg gehen werden, in dem wir mehr Herz und Verbundenheit spüren werden. In der aktuellen Phase sind wir aufgefordert, jeden Tag gut in uns selbst zu überprüfen, wie es uns mit diesen Wechselwirkungen zwischen Alt und Neu geht. Denn die Veränderungen sind gerade sehr schnell und so verändert sich auch unsere Gefühlslage von Tag zu Tag, vielleicht sogar von Stunde zu Stunde. Ich wünsche euch allen viel Kraft und Sonne in euren Herzen! Wir schaffen das!